Ein Bild in Schwarz-Weiß, das ein Symbol mit einem stilisierten Mann und einer stilisierten Frau zeigt. Die Frau ist weiter am Rand als der Mann.

Wozu Coaching bei struktureller Ungleichheit?

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Du bist in der Technik? Cool!
Du bist weiblich? Mega!

Nur: Wenn du dich in deinem Bereich umsiehst: Wie viele Frauen mit technischem Schwerpunkt sind dort? Und wie viele Männer?

Ohne dass ich dich und deine Situation kenne, vermute ich: weniger als 25%.

In den meisten Fällen weniger als 10%.

Warum arbeiten so wenige Frauen in Tech-Rollen?

Zufall?

Genetik?

Bullshit!

Fakt ist: In fast allen Bereichen der Technik sind Männer überrepräsentiert. Je nerdiger der Bereich, desto mehr. Und das hat reale Ursachen:

Zum einen werden schon kleine Mädchen – direkt oder indirekt – damit konfrontiert, dass Technik was für Jungs sei. Aber auch die Frauen, die sich gegen alle Widerstände doch für einen technischen Beruf entscheiden, stellen früher oder später fest:

Glaubst du nicht? Mach einen kurzen Test!

Im Maschinenbau, insbesondere in der Produktion: Wie ist das Verhältnis von Männer- zu Frauentoiletten?

In der IT: Welche Pausenangebote gibt es bei euch?

Das überzeugt dich nicht, weil du findest, dass auch Frauen sich für Tischkicker, Zocken, Fußball und Pin-up-girls interessieren können und du eh für Unisex-Toiletten bist? Da hast du natürlich recht.


Dann mach bitte Test #2: Wie einfach ist es, an deinem Arbeits- oder Ausbildungsplatz eine zyklusorientierten Arbeitsstil umzusetzen?

Und könntest du das ohne Probleme offen kommunizieren?

Gar nicht so einfach? Jep.


Und das ist nur einige Themen unter vielen. Othering, Mikroaggressionen, den GenderEverythingGap und vieles mehr habe ich noch gar nicht erwähnt.

Im Endeffekt verlassen über 50% der Frauen im Laufe ihrer Karriere die Tech-Branche wieder.

Das ist ein Problem auf mehreren Ebenen:

  • Auf individueller Ebene ist es statistisch gesehen wahrscheinlich, dass die Arbeit in anderen Branchen schlechter bezahlt wird.
  • Aus technischer Sicht geht die weibliche Perspektive im Produktionsprozess verloren – insbesondere in der Entwicklung, aber auch beim Testen von Technik ein großer Verlust.
  • Gesellschaftlich kommt so weniger Technik auf den Markt, die für Frauen optimiert ist: seien es spezielle FemTech-Geräte oder auch andere technische Lösungen.

Dadurch benachteiligt Technik Frauen im Alltag: Egal ob mit kleineren Händen schwer zu handhabende Maschinen oder diskriminierende KI – die Auswirkungen sind männlichen Ingenieuren und Wissenschaftlern oft nicht bewusst.

Ganz schön scheiße, oder?

Nur:

Wozu solltest du dich coachen lassen, wenn du die Strukturen nicht ändern kannst?

Stell dir eine Pokerrunde vor: Du hast ein schlechtes Blatt bekommen. Auf dem Tisch liegt ein Haufen Geld und alles, was du dir für dein Leben wünscht …

Willst du einfach aufgeben?

No way, oder?

Klar: Du bist nicht dafür verantwortlich, dass du schlechte Karten hast.

Egal, was du glaubst oder andere dir einreden wollen.

Aber es liegt an dir, wie du diese Karten spielst.

Das kannst du alleine machen. Oder – du lernst, wie du diese Karten optimal einsetzt, um an dein Ziel zu kommen. (Vielen Dank an Nana Addison für diesen Vergleich!)

Du bekommst keine neuen Karten. Aber du lernst neue Strategien.

Dein:e Coach:in spielt nicht für dich. Aber sie unterstützt dich mit ihrem Blick von außen und zeigt dir Möglichkeiten, die du vorher nicht wahrgenommen hast.

Coaching ist kein Wundermittel, mit dem du plötzlich alles herbeimanifestieren kannst, wenn du nur ganz fest daran glaubst.

Du bist immernoch du.

Du bist immernoch die (vielleicht sogar mehrfach) diskriminierte Person, die du vorher warst.

Du bist nach wie vor verantwortlich für deine Handlungen.

Aber Coaching hilft dir, dein Potential besser zu entfalten.

Warum solltest du mir das glauben?

Ich bin ja schließlich selbst Coach, ich muss das ja sagen. Oder?

  1. Ich lasse mich selbst coachen.
    Seit 2007 hatte ich ununterbrochen Menschen an meiner Seite, die mir gezeigt haben, wie ich meine Ziele erreiche. Erst persönlich, seit Ende 2021 auch beruflich. Und: Es funktioniert.
  2. Du brauchst es mir nicht zu glauben.
    Du kannst es einfach ausprobieren.

Ich freue mich darauf. 🙂